Schnuckeliges Reihenhaus – top-Umgebung für eine Erdgas-Brennwertheizung mit Solar. Großes Haus mit beheizbarem Pool – hier könnte ein Mikro-BHKW die richtige Wahl sein. Eine Heizung wird individuell genutzt, eine pauschale Lösung gibt es deshalb nicht. Wir stellen Ihnen die effizientesten Techniken vor.
Zu den aktuell bewährten und innovativen Heiztechniken zählen die Erdgas-Brennwertheizung, gern auch in Kombination mit Solar, eine elektrische Wärmepumpe, ein Mikro-Blockheizkraftwerk (BHKW) sowie die Brennstoffzelle. Welche Technik in welchem Haus sinnvoll ist, erfahren Sie von den Wärme-Experten der rhenag.
Brennwert & Solar: ein bewährtes Duo
Gasbrennwert-Kessel sind technisch ausgereift, zuverlässig und im Vergleich zu anderen Techniken eher preiswerter in der Anschaffung. Gasbrenner lassen sich platzsparend und einfach einbauen – vorausgesetzt ein geeigneter Schornstein ist vorhanden und das Haus bereits an das Gasnetz angeschlossen. Sonst sollte zumindest eine Gasleitung in der Nähe liegen. Ganz gleich, ob Reihen- oder Mehrfamilienhaus: Diese Heizsysteme gibt es in unterschiedlichen Größen, sodass sie nahezu für jedes Haus geeignet sind.
Wer sich jetzt für eine neue Erdgas-Brennwertheizung entscheidet und Fördergelder beantragen möchte, muss seine Heizung mit einer Solaranlage auf dem Dach kombinieren. Dabei bereiten die Kollektoren das Warmwasser auf und unterstützen die Heizung. Eine solche Hybrid-Heizung für den Einstieg in „grüne Wärme“ gibt es als fertige Systemlösung mit gut aufeinander abgestimmten Komponenten. Eine Solarthermie-Anlage macht sich auf Dächern mit Süd-Ost- oder Süd-West-Ausrichtung am besten bezahlt. Als Dachneigung wären 30 bis 70 Grad optimal. So fängt sie die meisten Sonnenstrahlen ein.
Neu ab 1. Januar 2021: Für alle fossilen Energieträger, also auch für Erdgas, wird ein CO2-Zuschlag erhoben. Er steigt bis 2026 von Jahr zu Jahr. Bei einem durchschnittlichen Gasverbrauch von 20.000 Kilowattstunden pro Jahr liegen die Mehrkosten im ersten Jahr bei 120 Euro und klettern bis 2026 auf etwa 320 Euro pro Jahr.
Vorteile | Nachteile |
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technisch ausgereift | fossiler Energieträger |
eher preiswert in der Anschaffung | Voraussetzungen: geeigneter Gasanschluss und Schornstein |
in Kombination mit Solarthermie: kostenlose Sonnenenergie senkt Energiekosten und Emissionen | in Kombination mit Solarthermie: Ertrag der Anlage ist saisonabhängig |
Elektrische Wärmepumpe
Wärmepumpen sorgen in Kombination mit Flächenheizungen, die im Fußboden, in Decken oder Wänden liegen, am effizientesten für wohlige Wärme. Die Flächen müssen entsprechend tragfähig sein und die Räume die nötige Höhe vorweisen. Damit auch die Bodenbeläge die Wärme gut leiten, sollte man hier auf geeignete Materialien achten. Vorteil von Flächenheizungen: klassische Heizkörper entfallen, Wohnräume lassen sich viel freier gestalten und nutzen.
Wärmepumpen gelten als umweltfreundliche Heizsysteme, da sie statt Kohle oder Öl, Wärme aus der Umgebungsluft, der Erde oder dem Grundwasser nutzen. Das Funktionsprinzip ist ähnlich wie das bei einem umgekehrten Kühlschrank: Der pumpt die Wärme aus seinem Innenraum nach außen und kühlt ihn damit. Wärmepumpen entziehen der Umgebung die Wärme und geben sie als Heizenergie an die Wohnräume ab. Ein Kältemittel fungiert dabei als Transportmittel. Es verdampft und kann so die gebundene Energie an den Heizwasserkreislauf abgeben.
Am besten eignen sich Wärmepumpen in Neubauten oder nach einer Komplettsanierung, bei der das Haus besonders gut isoliert worden ist. Der Grund: Nur bei guter Dämmung reichen die relativ niedrigen Vorlauftemperaturen von 30 bis 50 Grad aus, um die Räume angemessen und energieeffizient zu wärmen. Andernfalls würden Stromverbrauch und -kosten stark steigen – und die eigentlich sehr gute Ökobilanz der Wärmepumpe wäre dahin.
Zu beachten ist: Die Kollektoren, die der Erde die Wärme entziehen, müssen entweder im Garten in bis zu drei Meter Tiefe vergraben oder als Sonden bis zu 100 Meter tief in den Boden versenkt werden. Das ist aufwendig und macht die Systeme recht teuer. Möglich ist auch eine Kombination von Geo- und Solarthermie: Im Sommer geben die Solarkollektoren überschüssige Wärme an die Erdkollektoren ab. Im Winter wird die so gespeicherte Wärme wieder abgerufen und macht das System sehr effektiv.
Vorteile | Nachteile |
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Unterstützung durch hohe Fördergelder | teuer in der Anschaffung |
sehr effizient | Erd-WP: Grundstück muss geeignet sein, Einbau aufwendig |
Luft-WP: hohe Geräuschkulisse |
Ein Mikro-BHKW erzeugt Strom und Wärme gleichzeitig. Foto: trurnit GmbH / Ekkehard Winkler
Mikro-BHKW
Blockheizkraftwerke (BHKW) sind stromerzeugende Heizungen. Sie funktionieren nach dem Prinzip Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Dabei ist ein Motor das Herzstück der Anlage. Er treibt einen Generator an, der Strom erzeugt. Dabei entsteht Abwärme, die das BHKW in nutzbare Energie umwandelt. Der Clou der Technik: Es wird Strom und Wärme gleichzeitig produziert.
Ein BHKW lohnt sich besonders dann, wenn es die meiste Zeit auch in Betrieb ist. Das bedeutet: Voraussetzung ist ein Wärmebedarf von mindestens 15.000 Kilowattstunden. Hier gilt je mehr, desto besser. Damit sind Zwei- oder Mehrfamilienhäuser grundsätzlich eher geeignet, allerdings kann ein BHKW auch in einem Einfamilienhaus die richtige Wahl sein. Das kommt auf die individuellen Rahmenbedingungen an.
Vorteile | Nachteile |
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technisch ausgereift | fossiler Energieträger |
es können zwei Energiearten direkt vor Ort produziert werden (dezentral) | Voraussetzungen: hoher Wärmebedarf und etwas mehr Platz |
hoher Wirkungsgrad – sehr effizient | relativ teuer in der Anschaffung |
keine Übertragungsverluste |
Brennstoffzelle
Mini-Kraftwerk, das Wärme und Strom erzeugt – das beschreibt die Brennstoffzellen-Heizung ziemlich treffend. Bei der Strom-Produktion entsteht Abwärme. Diese nutzt das System zum Erwärmen des Wassers oder zum Heizen der Räume. Im Gegensatz zum Mikro-BHKW verbrennt die Brennstoffzelle den Energieträger Erdgas nicht, sondern nutzt den darin enthaltenen Wasserstoff. Dieser reagiert mit dem Sauerstoff aus der Luft zu Wasser. Das Ergebnis: Strom und Wärme entstehen. In der Regel wandelt eine Brennstoffzellen-Heizung 35 bis 60 Prozent der im Erdgas enthaltenen Energie in Strom um. Das ist mehr als bei einem Mikro-BHKW. Der Rest wird fast vollständig zu Wärme. Zu einer Brennstoffzellen-Heizung gehört immer auch ein Brennwertkessel für Wärme-Spitzenlasten.
Ideale Voraussetzungen für ein solches System: ein hoher Wärmebedarf zwischen 10.000 und 35.000 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr. Sie eignen sich deshalb eher für Mehrfamilienhäuser, zumal für die Technik ein bisschen mehr Platz benötigt wird als bei einem Gas-Brennwertgerät.
Vorteile | Nachteile |
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üppige Zuschüsse | fossiler Energieträger |
marktreife Technik | relativ teure Technik |
erzeugt Strom und Wärme gleichzeitig | Voraussetzung: hoher Wärmebedarf |
arbeitet nahezu lautlos |
Heizung ohne Anschaffungskosten von der rhenag
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