Unsinnige Gerüchte gehören zur Corona-Pandemie anscheinend dazu. Zum Beispiel, wie sich das Virus angeblich verbreitet. Seriöse Informationen helfen Ihnen, trotz aller Gefahren einen kühlen Kopf zu behalten. Und was hat Corona nun mit dem Trinkwasser zu tun?

Trinkwasser ist gesund, von hervorragender Qualität, immer zuverlässig verfügbar und ohne jede Einschränkung zu nutzen. Außerdem ist es unschlagbar günstig, praktischer und nachhaltiger als Wasser in Flaschen und Kisten. Unabhängige Tests bestätigen das immer wieder.

Und jetzt Corona: Der Zusammenhang ist anders, als man vermutet. Nicht das Virus verursacht ein Problem, vielmehr gelten Hygieneregeln für die häusliche Trinkwasserinstallation. Und das bedeutet: Ob im Ferienhäuschen oder im Hotel, im Vereinsheim oder in der Schule – wenn diese Orte über Monate nicht besucht und genutzt werden, stehen dort alle Installationen still. Was bei Strom und Gas keinen großen Unterschied macht, verlangt bei Trinkwasser und Abwasser sorgfältige Beachtung: Diese Installationen wollen regelmäßig gespült werden. Besonders gründlich nach längerer Abwesenheit.

Kaltes Wasser kalt, warmes Wasser warm

Ab drei Tagen Stillstand empfehlen Trinkwasserexperten gründliches Spülen. Das hat nichts mit Viren, sondern mit einer möglichen Verunreinigung durch Legionellen zu tun. Bakterien und Keime können sich in stehendem Wasser, bevorzugt zwischen 25 und 45 Grad, stark vermehren. In seltenen Fällen besteht beim Einatmen von zerstäubtem Wasser als Sprühnebel für ältere oder kranke Menschen die Gefahr einer Legionellose, einer Lungenentzündung. Beim Trinken und Händewaschen droht keine Infektion.

Tipps zur Vorbeugung und Hygiene deshalb:

  • Sorgen Sie für 60 Grad Wassertemperatur im Speicher. Das tötet alle Keime ab.
  • Spülen Sie Kaltwasserleitungen so lange durch, bis richtig kaltes Wasser fließt (das betrifft Leitungen, in denen sich stehendes Wasser mit der Zeit über 20 Grad erwärmen kann).
  • Spülen Sie Warmwasserleitungen so lange durch, bis richtig heißes Wasser fließt (das betrifft Leitungen, in denen über längere Zeit warmes Wasser stand).

 

Leitungen zu entleeren ist nicht ratsam. Das schafft neue, möglicherweise schwerer wiegende Probleme. Nur bei strengem Frost sind für ungeschützte Leitungen Vorkehrungen sinnvoll. Mehr dazu an dieser Stelle im späten Herbst.