Wenn der Trend, mehr Elektroautos auf die Straße zu bekommen, weiter Fahrt aufnehmen soll, braucht es Firmen, Kommunen und Menschen, die mit gutem Beispiel vorangehen, sowie Unternehmen, die sich um den Ausbau der Ladeinfrastruktur kümmern. Die rhenag tut beides.
In Siegburg, Hennef und Niederkassel stehen 22 öffentliche AC-Ladesäulen, die alle von der rhenag installiert und betrieben werden. Sechs davon kamen im vergangenen Jahr in Niederkassel hinzu. Insgesamt können 44 Elektroautos jetzt gleichzeitig laden, denn an jeder Säule befinden sich zwei Ladepunkte, die jeweils eine Ladeleistung von bis zu 22 Kilowatt (kW) abgeben. Damit ist die Batterie zehn Mal schneller wieder „aufgetankt“ als an einer normalen Haushaltssteckdose.
Zusätzlich betreibt die rhenag in Siegburg noch zwei öffentliche DC-Ladesäulen mit jeweils einem Ladepunkt. An diesen Ultra-Schnellladesäulen können Elektrofahrzeuge mit einer Leistung bis zu 160 Kilowatt (kW) geladen werden, so dass moderne E-Autos in sechs Minuten bis zu 100 Kilometer Reichweite nachladen können.
"Irgendjemand muss dafür Geld in die Hand nehmen"
Für Bürgermeister Stephan Vehreschild ist ein gut ausgebautes öffentliches Ladenetz der Knackpunkt. Seine Stadt sieht er dabei gut aufgestellt: „Niederkassel wird für Elektromobilisten jetzt deutlich attraktiver.“ Die sechs Ladesäulen stehen verteilt in allen Ortsteilen. Die Stadt profitiert von der Kooperation mit der rhenag: Der regionale Energieversorger hat die Ladesäulen installiert und betreibt sie auch. Die eine Hälfte der Kosten trug die rhenag, die andere das Land NRW in Form von Fördermitteln.
„Rein betriebswirtschaftlich rechnen sich die Ladesäulen für die rhenag noch nicht. Wir möchten Autofahrer aber unbedingt animieren, auf Elektroautos umzusteigen. Denn nur so bekommt die Energiewende auf der Straße den notwendigen Schub“, sagt Dr. Catharina Friedrich, Vorständin der rhenag. „Irgendjemand muss dafür Geld in die Hand nehmen. In Niederkassel machen wir das.“
An der E-Tanke bezahlt man einfach per Kreditkarte
Nutzen kann man die Ladesäulen über die eCharge+-App auf dem eigenen Smartphone. Dort werden die Standorte lokalisiert, der Verfügbarkeitsstatus ist vorab einsehbar und die Ladevorgänge können gestartet und überwacht werden. Auch das Bezahlen geht ganz einfach: über die eCharge+-App mit Kreditkarte oder PayPal.
Neben Ladesäulen für E-Autos hat die rhenag in Niederkassel auch Möglichkeiten geschaffen, E-Bikes aufzuladen. Am Rathausplatz kann man sich die Pause sogar im nahen Eis-Café versüßen. Weitere E-Bike-Ladesäulen stehen in Siegburg – einem Ausflug mit dem E-Bike steht also nichts im Wege.
In Rommerskirchen fährt man elektrisch
„Elektromobilität muss alltagstauglich sein“ – diesen Wunsch hört man oft. In Rommerskirchen wurde er im vergangenen Jahr Realität. Die rhenag unterstützte die Gemeinde dabei, sich ein E-Auto anzuschaffen und installierte die passende Ladestation am Rathaus. Flott und umweltfreundlich sind die Mitarbeiter der Gemeinde nun mit einem BMW i3 unterwegs. „Wir testen jetzt, ob ein Elektroauto für unsere Zwecke geeignet ist“, sagt Martin Mertens.
Der Bürgermeister hatte bislang Zweifel, ob er seinen Fuhrpark weiter in Richtung Elektromobilität umstellen soll. Wenig Reichweite, teuer in der Anschaffung, lange Wartezeiten bis zur Lieferung – so seine Bedenken. Das Fahrgefühl, die direkte Beschleunigung und die niedrige Geräuschkulisse haben Mertens hingegen schon überzeugt.
Inzwischen ist der BMW i3 seit einigen Monaten fester Bestandteil des Gemeinde-Fuhrparks und Martin Mertens begeistert: „Das E-Auto ist für uns eine sinnvolle Alternative. Wir nutzen es innerhalb des Gemeindegebiets und fahren zu Terminen in benachbarten Kommunen. Dank der Ladesäule vor dem Rathaus können wir es bequem und schnell wieder aufladen.“