600 Tonnen CO2 sparen durch Heizen mit Eis!
In Rommerskirchen realisiert die rhenag ein zukunftsweisendes Projekt. 15 Häuser werden komplett ohne fossile Energieträger mit Wärme versorgt.
Sie werden sich vielleicht darin erinnern, dass wir hier schon einmal über „Heizen mit Eis“ berichtet haben. Jetzt geht unser Zukunftsprojekt im Rommerskirchener Neubaugebiet „Im Kamp“ in die Zielgerade. Dabei geht es um die Wärmeversorgung von 15 Häusern - Einfamilienhäuser, Doppelhaushälften und auch Tiny-Häuser – durch einen sogenannten Eisspeicher.
Im Winter wärmen, im Sommer kühlen
Herzstück der Anlage ist eine vier Meter tiefe Betonzisterne mit einem Durchmesser von neun Metern, die vollständig im Erdboden versenkt und mit einem Betondeckel verschlossen worden ist. Durch die Zisterne ziehen sich spiralförmig etwa fünf Kilometer Kunststoffschläuche, die als Wärmetauscher-Leitungen fungieren. Die in den Leitungen zirkulierende frostsichere Flüssigkeit entzieht dem Wasser so lange Wärme, bis die kompletten 250.000 Liter in der Zisterne gefroren sind. Durch das Gefrieren des Wassers wird wiederum Wärme frei, die für die Versorgung der angeschlossenen Gebäude genutzt wird. Besonders charmant ist, dass der so entstandene Eisblock im Sommer zum Kühlen der Gebäude verwendet werden kann. Man bekommt also zugleich eine Heizung und eine Klimaanlage.
Der Strom für die Wärmepumpen kommt von der Sonne
Das Volumen des Eisspeichers ist genau darauf ausgelegt, die geplanten Gebäude eine Heizperiode lang mit Wärme zu versorgen. Benötigt wird dazu nur Strom für den Betrieb der Wärmepumpen, und der wird in dem Rommerskirchener Baugebiet durch Solarkollektoren gewonnen. Auf diese Weise funktioniert die gesamte Energieerzeugung ohne den Einsatz fossiler Energieträger. Heizen-mit-Eis- Projektmanager Peter Schokal freut sich sehr, dazu beizutragen, aus der ursprünglichen Idee ein reales Projekt werden zu lassen. „Ich bin schon sehr auf den Moment gespannt, wenn wir hier die ersten Häuser mit klimafreundlicher Energie versorgen“, erklärt Schokal mit einem Strahlen im Gesicht. „Auf 20 Jahre gesehen, werden im Baugebiet etwa 600 Tonnen CO2 eingespart. Das ist ein toller Beitrag zur Wärmewende, der Schule machen wird!“
Wie Heizen mit Eis physikalisch funktioniert, erklären wir Ihnen in diesem Video. Erhalten Sie hier einen Einblick in den Bau des Eis-Wärmespeichers in Rommerskirchen und finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen zur kalten Nahwärme.