Bauen und energetisches Modernisieren will gut geplant sein. Nutzen Sie die öffentlichen Förderprogramme, bauen Sie barrierefrei und altersgerecht.
Was bedeutet eigentlich "barrierefrei"? Vereinfacht gesagt: Dass Wohnungen und Gebäude für jeden Benutzer zugänglich und geeignet sind und keine unnötigen Hindernisse bieten. Wenn beispielsweise jemand schlecht sieht, in seiner Mobilität eingeschränkt, auf eine Gehhilfe oder den Rollstuhl angewiesen ist, dann sollten fürs Wohnen eine Reihe baulicher Voraussetzungen erfüllt sein. Im Idealfall wurden sie schon mitgeplant.
Zum Beispiel braucht das Verwaltungsgebäude eine Rampe, enge und steile Treppen sind unüberwindliche Hindernisse. Und zuhause? Steht kein Aufzug zur Verfügung, wird es schwierig; nicht jeder hat einen Treppenlift. In jedem Fall kann man Treppen mit Handlauf und trittsicheren, gut beleuchteten Stufen leichter begehen. Öffnet sich eine Tür automatisch, wie man es aus dem Krankenhaus kennt, bringt das Komfort. Bewegungsmelder und Farbmarkierungen sorgen für eine sichere Führung. Was clever durchdacht, nutzerfreundlich konstruiert und ergonomisch gestaltet ist, bringt im Übrigen jedem Vorteile, ob alt oder jung, behindert oder nicht.
Stufen, Ecken, Stolperfallen vermeiden
Insbesondere im häuslichen Flur und im Badezimmer passieren viele Unfälle. Gutes Licht hilft sie zu vermeiden: Ecken, Winkel und vor allem Stufen sollten gut ausgeleuchtet sein. Es müssen nicht immer Bewegungsmelder sein: Schalter genügen, wenn sie leicht zu finden und bequem zu betätigen sind. So lassen sich etwa Funkschalter leicht nachrüsten; den Putz aufstemmen muss man dafür nicht. Viele Leuchten bringen eine Fernbedienung oder eine App von Haus aus mit.
Glatte Fliesen, vor allem bei Nässe, bedeuten Rutschgefahr. Teppiche und Matten können helfen – wenn sie selbst rutschfest liegen. Breitere Türen haben Vorteile, speziell für Menschen mit Gehhilfe oder beispielsweise beim Tragen des Geschirrtabletts.
Niveauunterschiede zu vermeiden ist in erster Linie eine Aufgabe der Planer und Architekten. Nach dem Einzug in der Wohnung, im Büro oder in der Verwaltung ist es meist zu spät oder sehr teuer, jemand mit Rollator Bewegung und Aufenthalt zu erleichtern.
Förderprogramme erkunden
Die auf Barrierefreiheit ausgelegten Fördermittel der bundeseigenen KfW Bankengruppe sind sehr stark nachgefragt und zurzeit (Juni 2021) ausgeschöpft. Es lohnt sich jedoch, die weiteren Förderprogramme der Bank zu studieren. Zum Beispiel den zinsgünstigen Kredit bis 50.000 Euro für "Altersgerecht umbauen". Bei dieser Förderung muss man nicht alt sein, schließlich ist sie langfristig angelegt. Gefördert werden beispielsweise eine bodengleiche Dusche oder die Modernisierung des Sanitärbereichs. Älteren und behinderten Menschen bringt dies einen enormen Zugewinn an Lebensqualität und Selbstständigkeit.
Haben Sie bereits ein Vorhaben geplant, fertig in der Schublade liegen? Das kann ein großer Vorteil sein, wenn der Bundeshaushalt 2022 wieder Mittel vorsieht und Sie vom Start weg eine Förderung beantragen.
Energetische Erneuerung wird neu gefasst
Und die Energieeffizienz? Viele Maßnahmen zur Modernisierung steigern nicht nur den Wohnkomfort und erhöhen den Wert Ihrer Immobilie, sie tragen auch zu einer effizienteren Energienutzung bei. Zum Beispiel die Heizung, die sich besser regeln lässt. Oder Photovoltaik, die teilweise autark macht und Ihre Stromkosten senkt. Auch ein smarter Zähler, mit dem sie Ihren Verbrauch besser überblicken und planen können, zahlt sich aus.
Lesen Sie im nächsten Teil unserer Serie, mit welchen Maßnahmen der Bund die energetische Modernisierung fördert und wie die rhenag Ihnen dabei helfen kann.