Was genau bedeuten eigentlich die Buchstaben D, C, B, A oder gar A++? Sie stehen für Energieeffizienzklassen des EU-Energielabels und helfen seit mehr als 20 Jahren Verbraucherinnen und Verbrauchern beim Kauf von Waschmaschine, Trockner und Co. Unterschiede zu erkennen. Seit 1. März 2021 gibt es eine Reform und damit neue Klassen. Ein Überblick.

Bislang wurde ein besonders effizientes Gerät als A+++ eingestuft, ein eher ineffizientes in Klasse D. Mit der Reform schaffte die EU die Energieeffizienzklassen A+ bis A+++ ab und kehrte zu der einfacheren Skala von A bis G wie zur Einführung des Labels zurück. Die neuen Einstufungen sollen nach strengeren Vorgaben erfolgen. Die Folge: Nur sehr wenige der aktuellen Produkte schaffen es in Klasse A. EU-Kommissarin Kadri Simson erklärt den Hintergrund: „Bis Ende Februar hatten mehr als 90 Prozent der gekennzeichneten Produkte die Klassen A+, A++ oder A+++ erreicht. Das System des neuen Labels ist für die Verbraucherinnen und Verbraucher klarer und stellt sicher, dass die Unternehmen weiterhin innovativ sind und noch effizientere Produkte anbieten.“

Was hat sich geändert?

  • Die Skala reicht nun von A (grün) bis G (rot).
  • Damit steigen auch die Anforderungen an die Effizienz der Geräte.
  • Die Messmethoden sind nun anders und damit auch die Angaben auf den Geräten: Bei einer Waschmaschine zum Beispiel erkennen Verbraucherinnen und Verbraucher nun auf einen Blick den Wasserverbrauch je Waschzyklus in Litern, die Dauer des Waschzyklus und den Energieverbrauch. Gemessen werden diese Werte immer in einem Standardprogramm, um die Vergleichbarkeit zu ermöglichen.
  • Der Energieverbrauch bei Wasch- und Geschirrspülmaschinen errechnet sich immer aus 100 Durchgängen pro Jahr. Damit werden die Geräte besser miteinander vergleichbar.
  • Es gibt nun einen QR-Code auf jedem Label. Darüber lassen sich weitere Produktinformationen abrufen oder auch weitere Angaben, beispielsweise die Dauer und der Stromverbrauch für ein Energiesparprogramm.
  • Alle Geräte auf dem EU-Markt müssen in einer neuen Datenbank registriert werden, der Europäischen Produktdatenbank für die Energieverbrauchskennzeichnung (EPREL). Auch das soll den Vergleich deutlich erleichtern.

 

Für wen gilt das neue Label ab März?

Die Hersteller hatten bis Mitte März Zeit, die Schilder an den Geräten in Geschäften und im Online-Handel auszutauschen. Erst einmal gilt es für folgende Geräte:

  • Spülmaschinen
  • Waschmaschinen
  • Waschtrockner (Waschmaschine und Trockner in einem Gerät)
  • Kühlschränke
  • Gefriergeräte
  • Fernseher und Monitore

 

Lampen werden in das neue EU-Energielabel ab September dieses Jahres einbezogen. Alle anderen Elektrogeräte, zum Beispiel Staubsauger, Wäschetrockner und Backöfen sollen voraussichtlich ab 2024 umgestellt werden und Heizungen ab 2026.

Parallel gehen auch neue Ökodesign-Verordnungen an den Start

Zeitgleich mit den Änderungen des EU-Energielabels gibt es auch einige in der zugehörigen Ökodesign-Richtlinie. Auch hier gelten neue Mindestanforderungen an die Effizienz. Darüber hinaus sollen die Rechte von Verbraucherinnen und Verbrauchern noch weiter gestärkt werden. Dabei geht es vor allem um die Reparatur von Produkten und die Unterstützung der Kreislaufwirtschaft. Hersteller werden dadurch verpflichtet, neben Fachpersonal auch wesentliche Ersatzteile, mindestens sieben bis zehn Jahre nachdem das Produkt auf den Markt kam, parat zu halten. Nehmen die Hersteller ein Produkt vom Markt, müssen sie nun mehrere Jahre lang Ersatzteile wie Dichtungen und Türen zur Verfügung stellen, damit Verbraucherinnen und Verbraucher solche Reparaturen in Eigenregie leisten können.